Epicondylitis humeri ulnaris (Golferellenbogen)

Dieses Krankheitsbild gehört zu den Enthesiopathien (Insertionstendopathien) und erhielt seinen Namen weil es, möglicherweise bedingt durch eine ungünstige Griffhaltung, seinerzeit häufig bei Golfspielern auftrat. Die Mehrzahl der Patienten erleidet die Schmerzen jedoch ohne jemals mit dieser Sportart in Berührung gekommen zu sein. Oft sind der Schmerzsymptomatik keine speziellen Überlastungen oder handwerklichen Tätigkeiten sowie bestimmte Sportarten ursächlich zuzuschreiben.

Beklagt werden die Beschwerden in Projektion auf den Ellbogen an der Innenseite am dort befindlichen knöchernen Vorsprung des Oberarms. Es handelt sich um den Sehnenansatz der Beugemuskulatur für den Unterarm. Ursächlich für die Schmerzsymptomatik ist ein Reiz des Sehnenansatzes mit lokaler Schwellung und umschriebenen Druckschmerzen.

Eine Beteiligung des Gelenkes zeigt sich in den meisten Fällen bei völlig freier Beweglichkeit nicht. In einer Sonografie oder Kernspintomografie wird oft ein deutlich verdickter Sehnenansatz nachgewiesen.

Zunächst erfolgt die konsequente konservative Therapie mit Ruhigstellung, Umschlägen, Salben und entzündungshemmenden Medikamenten. Auch die ACP- Therapie kann sehr wirksam sein. Bei Versagen dieser Therapien kann durch eine Operation die Spannung der Muskulatur effektiv und andauernd vermindert werden, indem der betroffene Muskel eingeschnitten wird. Ebenso wie beim Tennisarm kann auch eine Durchtrennung der überreizten Nerven am Knochenansatz durchgeführt werden, um die Schmerzen zu beseitigen bzw. zu vermindern.

Der Eingriff wird in Plexusanästhesie oder i.v. Regionalanästhesie durchgeführt. Postoperativ wird kurzzeitig über einen Zeitraum von 7 bis maximal 14 Tage eine Castschiene angelegt, möglicherweise sind im weiteren Verlauf ergänzend physiotherapeutische Maßnahmen indiziert.