Skidaumen (Riss des ulnaren Seitenbandes)

Beim sogenannten Skidaumen handelt es sich um eine Bandverletzung des Daumengrundgelenkes, welche häufig, bedingt durch eine nicht ganz korrekte Griffhaltung des Skistocks, bei einem Sturz auftreten kann. Selbstverständlich ist die Entstehung dieser Verletzung bei jeder anderen gewaltsamen Abspreizung des Daumens im Grundgelenk nach einem Sturzereignis oder bei diversen anderen Sportarten möglich.

Neben einer Zerrung kann es zu einer Teilzerreißung einer kompletten Zerreißung und zu einem knöchernen Bandausriss kommen.

Ist das Band gerissen, findet sich neben dem obligaten Bluterguss und den Schmerzen auch noch eine abnorme Beweglichkeit und Aufklappbarkeit des Daumengrundgelenkes, da das gerissene Band den Daumen nicht mehr stabilisiert. Ein festes Zugreifen ist dann oft nicht mehr möglich. Ein Röntgenbild ist erforderlich, um einen knöchernen Ausriss auszuschließen. Schmerzbedingt ist, in den ersten Tagen nach der Verletzung die Diagnose oftmals nicht sicher zu stellen. Dann sollte nach einigen Tagen Ruhigstellung erneut eine klinische Untersuchung stattfinden. Hierzu ist auch immer der Seitenvergleich sehr wichtig, da die Stabilität und Beweglichkeit des Daumengrundgelenks individuell sehr verschieden sein kann. In einigen Fällen überprüfen wir die Stabilität mit Hilfe unseres Bildwandlers (Mobiles Röntgengerät) im OP.

Eine konservative Therapie ist nur dann möglich, wenn das Band nur zum Teil gerissen bzw. gezerrt ist oder bei knöchernen Ausrissen, die nicht verschoben sind. Hier ist dann eine Schienenbehandlung für 3-5 Wochen ausreichend.

In allen anderen Fällen ist eine Operation ratsam, da es dauerhaft zu einer Funktionseinschränkung des Daumens kommt, da die Instabilität im Grundgelenk ein festes Zugreifen dauerhaft nicht möglich macht und begleitend das Risiko zur Ausbildung einer Folge-Arthrose (sekundäre Arthrose) steigt.

Ziel einer Operation ist die feste Fixierung des Bandes am Knochen. Oftmals ist das Band direkt am Knochen ausgerissen und muss dann mit einem speziellen Anker (Mitek oder Arthrex -Anker), der dann im Knochen verbleibt, fixiert werden. Bei knöchernen Ausrissen, die verschoben sind, wird das abgerissene Knochenstück am Knochen verschraubt, mit einem Draht fixiert oder auch in einer speziellen Technik mit Nähten durch den Knochen fixiert. Die Versorgung erfolgt in Plexusanästhesie oder i.v. Regionalanästhesie. In jedem Fall ist aber postoperativ eine Ruhigstellung des Gelenks in einer Castschiene oder Orthese für 3 Wochen notwendig. Anschließend kann der Daumen über einen Zeitraum von einigen Wochen wieder an die alltäglichen Belastungen heran geführt werden. Eine volle Belastbarkeit, die auch sportlichen Aktivitäten standhält, ist in der Regel nach spätestens 3 Monaten gegeben.