Bei diesem recht häufigen Sehneneinklemmsyndrom sind die Sehnenscheiden zweier Daumenmuskelsehnen im sogenannten ersten Strecksehnenfach betroffen, die für das Abspreizen und Strecken des Daumens benötigt werden. Eine äußere Ursache wie ein Unfallereignis oder eine Überlastung wird meistens von den Patienten nicht beschrieben. Die Beschwerden äußern sich in zunehmend stechenden und ziehenden Schmerzen beim Bewegen des Daumens.
Im Verlauf der Sehnen in Höhe des Griffelfortsatzes der Speiche am Handgelenk besteht ein Druckschmerz und eine lokale Schwellung über dem ersten Strecksehnenfach. Bei Bewegung des Daumens ist manchmal ein Reiben tastbar.
Eine alleinige konservative Therapie mit Schonung und Ruhigstellung sowie Verordnung einer Orthese bringt nur in wenigen Fällen eine dauerhafte Linderung, sodass insbesondere nach längerem Verlauf die operative Versorgung empfohlen wird.
Die Operation wird in örtlicher Betäubung und in Blutleere durchgeführt, dabei wird der Nerv geschont, der im Unterhautgewebe über den Sehnen an der Streckseite des Daumens verläuft. Dieser ist für die Empfindungen an der Streckseite des Daumens und des Zeigefingers verantwortlich.
Anschließend erfolgt die Sehnenfachspaltung bei der sich nicht selten intraoperativ eine dritte (abgespaltene Sehne) zusätzlich im Sehnenfach befindet
Die Nachsorge besteht in der Versorgung des Daumens mit einem stabilisierenden Verband. Unverzüglich kann mit Bewegungsübungen unter steigender Belastung begonnen werden. Das Fadenmaterial wird nach 14 Tagen entfernt. Nach 2 bis 3 Wochen ist die Hand meist wieder im täglichen Gebrauch regelrecht einsatzfähig.